Posaunen
Im Blasorchester variiert die Verwendung der Posaune je nach Musikart von Melodie bis hin zu Rhythmusaufgaben.
Die Musiker:
Die Instrumentenkunde:
Die Posaune hat sich im 15. Jahrhundert aus der damals s-förmigen Trompete entwickelt. Als einziges Blasinstrument hat sie statt der Ventile einen sogenannten Zug. Durch das Herausziehen dieser u-förmigen Röhre wird die Tonhöhe in sieben Stufen erniedrigt. Zusätzlich gibt es heute bei bestimmten Instrumenten 1 bis 2 Ventile in Höhe des Schallstücks. Der Vorteil des Zuges besteht einerseits in der Tonschönheit und andererseits in der stufenlosen Regulierbarkeit der Tonhöhe (Glissando-Effekt). Der Ton ähnelt dem der Trompete, ist aber noch variabler, von scharf und grell bis voll und majestätisch sind alle Möglichkeiten denkbar. "Eine Posaune kann lachen oder weinen". Gebräuchliche Formen sind heute: die Tenor-Posaune, die Tenor-Bass-Posaune mit Quartventil und die weit gebaute Bass-Posaune mit zwei Quart- und Quintventilen (alle in B). Im Sinfonieorchester sieht man hin und wieder mal die unhandliche Kontrabass-Posaune in F.
Das Register über sich selbst:
Haben Sie schon mal etwas von Klarinetten gehört, die irgendwelche Mauern zum Einsturz gebracht hätten? Nicht? Na gut, das war auch ein schlechter Versuch, funktioniert nämlich mit Posaunen viel besser! Nur haben das leider auch die Dirigenten mitbekommen und verstecken das gefährliche Instrument deswegen meist irgendwo ganz weit hinten im Orchester. Damit die eigenen Musiker aber nicht zu sehr leiden müssen, werden die Posaunen außerdem bevorzugt – unter Protest – umgesetzt,
so dass sie jeder mal im Nacken hat.
Zusätzlich versucht man uns Posaunisten einzuschüchtern, indem z.B. die Pauken direkt hinter unseren Ohren platziert werden. All diese Maßnahmen sind jedoch aussichtslos – in Jericho waren die Posaunen ja auch hartnäckig. Da bleibt den anderen nur, einen kritischen Blick nach hinten zu werfen, auch wenn wir deswegen noch lange nicht leiser spielen. Das steht aber auch seltenst in den Noten und dennoch meint der Dirigent häufig, uns zu wenig zu hören – ausnahmsweise ein Sachverhalt, der auf Gegenseitigkeit beruht.
Eigentlich sind wir aber gar nicht so schlimm – obwohl mit biblischem Drohpotential ausgestattet, können wir unglaublicherweise auch leise spielen. Stattdessen helfen wir gerne auch mal außermusikalisch und durch unsere hohe Sozialkompetenz kann eigentlich jeder mit uns klarkommen – zur Not mit Ohrstöpseln…